Freitag, 13. November 2015

Tag 5 und 6: im Atlasgebirge

Tag 5 ist unser bisher längster und verlangt Fahrer Michael einiges ab. Wir haben uns im Gegensatz zu den meisten anderen Teams für die Fahrt durchs Atlasgebirge entschieden und brechen früh von unserer Unterkunft an der Küste auf. Unser erster Zwischenstopp sind die Ruinen von Lixus, eine aus vorrömischer Zeit stammende Siedlung. Hier wurde später Garrum, die bei den Römern beliebte Fischsauce, hergestellt. Die Becken sind heute noch gut zu erkennen, ebenso wie das Amphitheater- der heutige Geocache. Und auch Herkules war natürlich in der Gegend- hier stahl er die goldenen Äpfel der Herespiden.
Richtung Inland wird die Landschaft zunehmend hügelig, doch die Gebirgsketten des Atlas können wir nur erahnen- als wir nach13 Stunden Fahrt ankommen, ist es stockfinster. Zu viele extrem langsame LKW auf der Strecke haben uns Zeit gekostet. An die Fahrweise der Marokkaner haben wir uns inzwischen angepasst. Wenn wir den Blinker setzen, fühlen wir uns schon als Spießer.... Abrupte Manöver der anderen Fahrer, unbeleuchtete Fahrzeuge (alles, was unter 20km/h fährt, benötigt keine Beleuchtung) und zahllose Baustellen fordern Geduld. Und mehr als ein Mal wird uns klar, warum Marokko auf Platz 6 der Weltrangliste der Verkehrsunfälle steht...
Als wir nach einer Nacht wilden Zeltens unter einem schier endlosen Sternenhimmel vom Muezzin geweckt werden, stockt uns der Atem: das Atlasgebirge gehört zu den schönsten der Welt und hinter jeder Kurve wartet es mit noch grandioseren Ausblicken auf. Über Serpentinen fahren wir hinauf zu den Wasserfällen von Ouzoud, die mit ihren 110 Metern zu den höchsten in Nordafrika zählen. Noch ist der keine Ort recht verschlafen und idyllisch, doch die Straße hinauf nach Ouzoud wird bereits ausgebaut und dann ist es mit der Beschaulichkeit vorbei. In Ouzoud treffen wir auf vier weitere Teams, und im Konvoi fahren wir nach Marrakesch, wo heute eigentlich Ruhetag angesagt war. Aufgrund der Zwischenstopps sind wir hier erst am späten Nachmittag am Zeltplatz angekommen, so dass wir uns diese wunderschöne und sicher aufregende Stadt nur bei Nacht anschauen können. Auch der Sandmann ist mit von der Partie- das Maskottchen des gleichnamigen Teams wäre bei der gestrigen Etappe beinahe verloren gegangen.










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